Pressemeldungen

09.09.2005

20 Millionen Wähler ignoriert. Angst vor Pflege im Alter und keine Antworten der Parteien

Dortmund. „Die Parteien werben an den Wählern vorbei“ bilanziert Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung. 75 Prozent der über 60-Jährigen benennen als ihre größte Angst, im Alter zum Pflegefall zu werden, so die R+V-Studie. Dies ist mit über 20 Millionen Wahlberechtigten die stärkste Bevölkerungsgruppe. Sie bietet zudem mit über 80 Prozent die größte Wahlbeteiligung auf. „Wissen die Politiker eigentlich nicht, von wem sie gewählt werden?“ fragt Brysch. Denn genau diesen Menschen können die Parteien keine Lösungen auf ihre wirklichen Sorgen anbieten.

Mit Showelementen am Wähler vorbei

Die Antworten der Parteien auf die Wahlprüfsteine der Deutschen Hospiz Stiftung belegen, dass „noch immer keine Partei in der Lage ist, uns umfassende und tragfähige Konzepte zur Verbesserung der Situation der über 60-Jährigen vorzulegen“, so Brysch. Die unabhängige Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden kann anhand der Antworten der Parteien auf die Wahlprüfsteine belegen, dass „alle Parteien damit überfordert sind, Pflegeverbesserungen in den bestehenden Strukturen“ bewirken zu können. Die Bedürfnisse der meisten Wähler werden „im Wettbewerb der besseren Showelemente völlig ignoriert“, so Brysch. Darin begründet sich auch die zunehmend mangelnde Bürgernähe der Politiker.
Die Ergebnisse der Wahlprüfsteine sind im Internet unter www.hospize.de/docs/stellungnahmen/30.pdf abrufbar. Die vollständigen Antworten der großen Parteien werden auf Anfrage versendet.

Hintergrund

Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55 000 Mitgliedern und Förderern. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen DZI hat der Stiftung sein Spendensiegel verliehen, das Markenzeichen seriöser spendensammelnder Organisationen. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.