Pressemeldungen

31.01.2018

GroKo: Pflegepläne sind wie ein Silvesterfeuerwerk

Zu den Pflegeplänen, auf die sich Union und SPD im Rahmen der Koalitionsverhandlungen geeinigt haben, erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

Dortmund. „Die Pflegepläne der GroKo sind wie ein Silvesterfeuerwerk. Wenn der Rauch verzogen ist, bleibt praktisch nicht viel übrig. Weder für die Pflegebedürftigen noch für die Angehörigen oder die Pflegekräfte. Jetzt soll es hier für 280 Millionen Euro zusätzlich 8.000 Pflegekräfte für die medizinische Behandlungspflege geben. Aus welchem Topf das Geld genommen wird, bleibt aber unbekannt. Heute schon zahlen die Pflegeheimbewohner jährlich 3 Milliarden Euro für die Behandlungspflege aus eigener Tasche. Die GroKo schafft zudem keine Abhilfe für die bis zu 35 Prozent steigenden Kosten in der stationären Pflege besonders in den östlichen Bundesländern. Auch das Versprechen, Tarifverträge zu vereinfachen und für gerechte Löhne zu sorgen, ist ein ungedeckter Wechsel der Großkoalitionäre. Denn schließlich ist die Bundesregierung hier kein Tarifpartner.“


Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.