Pressemeldungen

17.08.2019

Pflegeheim: Eigenanteil steigt unaufhörlich - Bundesregierung muss jetzt handeln

Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hat heute berichtet, dass Pflegebedürftige für die Unterbringung im Pflegeheim immer tiefer in die eigene Tasche greifen müssen. Laut Daten des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) sei der monatliche Eigenanteil im ersten Halbjahr 2019 im Bundesdurchschnitt auf 1.891 Euro gestiegen. Hierzu erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschuzt, Eugen Brysch:

Dortmund. "Unaufhörlich steigen die Eigenanteile für Pflegeheimbewohner. Doch der Bundesgesundheitsminister sieht keinen raschen Handlungsbedarf. Für die Betroffenen ist das unzumutbar, denn die Leistungen aus der Pflegeversicherung sind seit zweieinhalb Jahren gleich geblieben.  Dagegen hat sich der Eigenanteil für die Pflege in den Einrichtungen um knapp ein Drittel erhöht. So reicht der bisher gezahlte Zuschuss aus der Pflegeversicherung nicht einmal aus, um die reinen Pflegekosten im Heim zu bezahlen. Für eine zukunftssichere und bezahlbare Pflege muss die Finanzierung endlich grundlegend reformiert werden. Ähnlich wie die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für Behandlung von Krankheiten trägt, muss die Pflegeversicherung künftig die gesamten Pflegekosten übernehmen. Den zusätzlichen Aufwand für Unterbringung, Verpflegung und Investitionen zahlt weiter jeder selbst. Je nachdem welcher besonderer Komfort gewünscht wird."

Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.