Pressemeldungen

01.10.2019

Neuer Pflege-TÜV: Es braucht Gesamtnote und K.O.-Kriterien

Heute startet der neue Pflege-TÜV zur Qualität von Pflegeheimen. Die mehr als 14.000 Pflegeheime in Deutschland werden künftig nach einem neuen System begutachtet. Die bisherigen Pflegenoten fallen weg. Hierzu erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

Dortmund. "Ohne Zweifel brauchte es einen neuen Pflege-TÜV, der die Realität in den Heimen abbildet. Aber die Abschaffung der Noten und die neue Darstellung nach Kreisen, Punkten und Quadraten bringt keine schnelle Übersicht. Für eine rasche Vergleichbarkeit bei der Pflegeheimsuche sind eine aussagefähige Gesamtnote und K.O.-Kriterien aber dringend notwendig. Wenn Heime bei der Schmerztherapie, der Wundversorgung, dem Umgang mit Fixierung oder der Medikamentengabe durchfallen, muss dies für den Nutzer sofort erkennbar sein. Das gilt ebenso bei besonderen Hilfen für Demenzkranke und Sterbende. Die Menschen brauchen einen Pflege-TÜV, der leicht verständlich ist, die Praxis abbildet und eine schnelle Vergleichbarkeit ermöglicht."

Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.