Pressemeldungen

22.04.2020

Millionen Menschen nicht im Stich lassen - Maskenpflicht muss die Risikogruppe berücksichtigen

Zu der jetzt eingeführten Maskenpflicht der Bundesländer erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

Dortmund. "Alle Bundesländer führen jetzt eine Maskenpflicht ein. Doch woher der Mund-Nasen-Schutz kommen soll, bleibt offen. Eine solche politische Hauruck-Aktion treibt die Menschen in die Hände von Geschäftemachern. Denn diese Landesvorschriften lassen die Preise für die Mangelware explodieren. Schon heute werden Masken zu Wucherpreisen angeboten, die vor der Corona-Krise für wenige Cents gehandelt worden sind. Doch wenigstens die Hochrisikogruppe der Lungen- und Krebskranken, der akuten Herzpatienten und der Pflegebedürftigen müssen jetzt von den Ländern in den Blick genommen werden. Für diese sechs Millionen Menschen müssen die Länder den Vertrieb der Masken organisieren und bezahlen. Deutschlandweit wären das 2,2 Milliarden Stück pro Jahr. Geschieht das nicht, werden Millionen Menschen im Stich gelassen. Das wäre die Flucht vor politischer Verantwortung."

Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an.