Pressemeldungen

19.11.2021

Hospitalisierungsrate spiegelt Lage der Krankhäuser kaum wider - COVID-19-Radar gefordert

Der am 18. November 2021 von der Ministerpräsidentenkonferenz gefasste Beschluss spiegelt die Lage der Krankenhäuser kaum wider. Gefordert ist die Einrichtung eines COVID-19-Radars. Dazu ein Statement des Vorstands der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

Dortmund. "Für eine Bewertung der Corona-Krise schaffen Bund und Länder immer noch keinen verlässlichen Maßstab. So ist die Hospitalisierungsrate weder eine aktuelle Zahl noch spiegelt der Wert die tatsächliche Belastung der Krankenhäuser wider. Denn Corona-infizierte Patienten sind nicht automatisch COVID-19-Kranke. Ebenso zeigt die Auslastung der Intensivstationen im DIVI-Register nur einen kleinen Ausschnitt der Arbeit in den Kliniken. Überfällig ist ein COVID-19-Radar für Krankenhäuser. So können tagesaktuelle Parameter die Wirklichkeit besser abbilden. Dazu gehören Corona-Infizierte, COVID-19-Erkrankte, Corona-Verstorbene und die Auslastung der belegbaren Betten aller Stationen. Überhastet ist die Forderung, es sei auf verschiebbare Operationen zu verzichten. Dieser schwammige Begriff lässt sich praktisch gar nicht greifen. Vielmehr gerät dadurch die Mehrheit der Krankenhauspatienten aus dem Blick, die nicht an Covid-19 leiden."

Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen.