Pressemeldungen

09.01.2024

Entbudgetierung allein ist keine Zauberformel für alle Probleme

Zu den heutigen Gesprächen zwischen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und den niedergelassenen Ärzten erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz Eugen Brysch:

Dortmund. "Die Entbudgetierung allein ist keine Zauberformel für alle Probleme. Patientinnen und Patienten brauchen vor allem eine verlässliche und gute ambulante medizinische Versorgung. Doch Qualität und Therapieerfolg im niedergelassenen Bereich werden nicht überprüft. Weiterhin wird für gute und schlechte Leistung das gleiche Geld bezahlt. Ärztinnen und Ärzte haben nichts davon, wenn sie sich besonders engagieren. So werden auch überdurchschnittlich viele Hausbesuche gedeckelt. Daran krankt das über 46 Milliarden Euro teure System. Neben der Qualitätskontrolle muss Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dafür sorgen, dass die Neupatientenregelung für alte und pflegebedürftige Menschen eingeführt wird. Diese Regelung für alle gelten zu lassen, hat sich nicht bewährt. Schließlich wurden 20 Millionen Neupatienten im vierten Quartal 2021 abgerechnet. Damals wurde die Maßnahme vom Bundesgesundheitsminister gestoppt."

Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.