Pressemeldungen
26.09.2025
Widerspruchslösung: Schweigen ist keine Zustimmung – Bundesländer lenken vom Versagen ab
Zu der heutigen Beratung im Bundesrat über die Einführung einer Widerspruchslösung bei der Organspende erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:
Dortmund. „Schweigen ist keine Zustimmung. Auch greift die Widerspruchslösung erheblich in die körperliche Unversehrtheit ein. Schließlich müssen vor der Feststellung des Hirntods medizinische Maßnahmen ergriffen werden, um eine mögliche Organentnahme nicht zu gefährden. Zudem hält sich hartnäckig der Irrglaube, dass allein eine Widerspruchslösung zu viel mehr Transplantationen führen wird. Mit ihrem erneuten Einbringen in den Bundestag lenken die Länder von ihrem Versagen ab, dass Transplantationsregister für breite Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. Außerdem sollen die Angehörigen zukünftig außen vorgelassen werden, die heute fast die Hälfte der Organspenden erst möglich machen.“
Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen.