Pressemeldungen

24.08.2017

Anstieg der Sozialhilfe für Pflegebedürftige besorgniserregend

Zu den heute vom Statistischen Bundesamt vorgestellten Ausgaben der Sozialhilfe erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

Dortmund. „Pflege macht arm. Das macht die Entwicklung der Sozialhilfeausgaben für Pflegebedürftige überdeutlich. Mit einem Anstieg um 6,4 Prozent übernimmt die Hilfe zur Pflege die traurige Spitzenposition. Immer weniger pflegebedürftige Menschen können für ihren eigenen Unterhalt sorgen. Fast die Hälfte der Pflegeheimbewohner ist auf den Staat angewiesen. Das ist demütigend, aber von der Politik in Kauf genommen. Denn die gedeckelten Leistungen der Pflegeversicherung setzt allein der Gesetzgeber fest. Das Modell Teilkasko funktioniert aber nicht. Man muss kein Schwarzmaler sein, um zu wissen, dass die Pflegereform diesen Anstieg nicht grundsätzlich stoppen wird. Die Bundesregierung ist gefordert, die Pflege in Deutschland zukunftsfähig zu machen."


Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.