Pressemeldungen

09.12.2005

Berliner Appell der Schwerstkranken und Sterbenden zum Tag der Menschenrechte

Berlin. Menschenrechtsverletzungen gegen Schwerstkranke und Sterbende mahnt die Deutsche Hospiz Stiftung zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember in einem Berliner Appell an:

„Schwerstkranke und sterbende Menschen in Deutschland müssen einen Rechtsanspruch auf eine umfassende, hochprofessionelle medizinische und pflegerische Versorgung haben“, fordert der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch. Am morgen weltweit gefeierten Tag der Menschenrechte dürfen wir die Schwerstkranken und Sterbenden nicht vergessen. Sie wollen als Teil der Gesellschaft akzeptiert und anerkannt werden. Es gehört zu den täglichen Menschenrechtsverletzungen in Deutschland, dass diesem Teil der Bevölkerung Schmerztherapie und hochprofessionelle Pflege vorenthalten wird.

Der Tag der Menschenrechte mahnt uns, die Grundrechte der Schwerstkranken und Sterbenden zu wahren. Das fängt etwa bei einer guten Körperpflege an. Es gehört auch dazu, ausreichend Zeit für den Stuhlgang zu gewähren und nicht gewindelt zu werden. Auch muss man in seinem eigenen Schluckrhythmus essen dürfen statt eine Magensonde zu bekommen und es muss durch Begleitung ermöglicht werden, jeden Tag an der frischen Luft zu sein. Politik, Gesellschaft, Kirchen und Verbände haben am Tag der Menschenrechte die Verpflichtung, die Emanzipation der Millionen pflegebedürftiger, demenzkranker und sterbender Menschen in den Mittelpunkt ihres Handelns zu stellen. Dabei darf es nicht darum gehen, durch die Bereitstellung von Tötungsangeboten vermeintliche Selbstbestimmung zu postulieren, sondern durch einen gesetzlichen Anspruch eine umfassende, qualifizierte Versorgung zum Leben und gegen das Leiden zu garantieren.

Hintergrund

Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55 000 Mitgliedern und Förderern. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen DZI hat der Stiftung sein Spendensiegel verliehen, das Markenzeichen seriöser spendensammelnder Organisationen. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.