Pressemeldungen

12.10.2001

Bundesweit Aktionen zum Hospiztag am 14. Oktober - Deutsche Hospiz Stiftung fordert Aktions-Fonds

Dortmund. Aktionen und Informationen zur Hospizidee gibt es an diesem Wochenende in zahlreichen Städten. Am 14. Oktober begehen Initiativen zwischen Flensburg und München den Deutschen Hospiztag. Die Deutsche Hospiz Stiftung weist aus diesem Anlass darauf hin, dass die meisten Menschen immer noch unwürdig sterben. Zwar gibt es inzwischen über 1100 Hospizdienste. Doch sie begleiten nur etwa 30 000 der jährlich 850 000 Sterbenden. Optimale Betreuung in der letzten Lebensphase darf nicht auf wenige beschränkt sein. "Die Hospizidee muss überall greifen - auch in Krankenhäusern, in Heimen und zu Hause", sagt Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung. "Das Gesundheitssystem gibt viel Geld aus, doch leider oft an der falschen Stelle."

Die Patientenschutzorganisation mit Sitz in Dortmund fordert bestmögliche Lebensqualität in den letzten Wochen und Monaten. Dazu gehören Hospizarbeit und Palliativmedizin - die moderne, umfassende Schmerztherapie und Linderung quälender Begleiterscheinungen. Nötig sind fantasievolle und intelligente Konzepte wie ein Aktions-Fonds für menschenwürdiges Sterben. Bei Sterbenden ohne Aussicht auf Heilung soll statt teurer Apparatemedizin professionelle und liebevolle Begleitung im Sinne der Hospizarbeit verpflichtend werden. Die eingesparten Kosten fließen in den Aktions-Fonds und finanzieren den Aufbau neuer, ganzheitlicher Strukturen der Sterbebegleitung. Wer die Pflicht missachtet, muss Strafe in Höhe des verschwendeten Geldes in den Fonds zahlen.

Freude und Ansporn

Immerhin: Seit der Gründung der Deutschen Hospiz Stiftung hat sich einiges bewegt. Noch vor fünf Jahren gab es bundesweit nur 400 Hospizdienste. Jetzt sind es etwa 1000 ambulante und 100 stationäre sowie 70 Palliativstationen. "Ein Grund zur Freude - aber auch Ansporn, weiterhin mit aller Kraft für menschenwürdiges und selbstbestimmtes Sterben zu kämpfen", so Brysch. "Und zwar für jeden."

Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist Sprachrohr der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie hat 50 000 Förderer und Mitglieder. An ihrem bundesweiten Schmerz- und Hospiztelefon unter 02 31 / 73 80 73-0 hilft sie jährlich etwa 30 000 Anrufern. Viele erkundigen sich nach der juristisch abgesicherten Patientenverfügung, der Medizinischen Patientenanwaltschaft.