Pressemeldungen

19.11.2008

Deutsche Hospiz Stiftung: Der Rechtsanspruch Schwerstkranker auf ambulante Palliativversorgung muss endlich umgesetzt werden

Berlin. „Schwerstkranke und Sterbende warten immer noch auf die medizinische, pflegerische und psychosoziale Unterstützung, die ihnen laut Gesetz zusteht“, mahnt Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, anlässlich des heutigen Treffens von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt mit Vertretern der Krankenkassen. Bei dem Gespräch geht es um die schleppende Umsetzung des bereits seit April 2007 bestehenden Rechtsanspruchs auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). Offenbar um Kosten zu sparen zögern die Krankenkassen derzeit die Vertragsverhandlungen mit potenziellen Leistungserbringern hinaus. Ursprünglich sollten bereits 2007 80 Millionen Euro für die SAPV ausgegeben werden, für 2008 waren 130 Millionen veranschlagt. Tatsächlich geflossen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums bislang allerdings erst 1,2 Millionen Euro. Um ihr Recht durchzusetzen und ambulante Palliativversorgung zu erhalten, müssen einige Patienten sogar den Klageweg beschreiten. „Das ist ein Skandal erster Güte“, kommentiert Brysch. „Es wird allerhöchste Zeit, dass sich Frau Schmidt einschaltet und den Kassen Dampf macht.“

Eine ausführliche Stellungnahme zur schleppenden Umsetzung der spezialisierten Palliativversorgung ist unter folgendem Link abrufbar:
http://www.hospize.de/docs/hib/Sonder_HIB_03_08.pdf

Hintergrund

Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation für Schwerstkranke und Sterbende. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen DZI hat der Stiftung sein Spendensiegel verliehen, das Markenzeichen seriöser Spenden sammelnder Organisationen. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.