Pressemeldungen

23.10.2007

Deutsche Hospiz Stiftung: Geschäftemachen mit Sterbehilfe in Deutschland verhindern

Dortmund. „Was selbst der liberalen Schweiz zu viel wird, darf in Deutschland erst gar keinen Nährboden finden“, erklärt Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung. In der Schweiz wird es für die Sterbehilfeorganisation Dignitas immer enger: Nach der Kündigung aus mehreren „Suizidwohnungen“ verlegte sich die Organisation unlängst auf Hotels. Jetzt kündigt Dignitas an, in Deutschland eine Legalisierung der geschäftsmäßigen Vermittlung von Suizid juristisch durchsetzten zu wollen.

Die Politik ist nun dringend gefragt: Bereits im April 2006 wurde eine Gesetzesinitiative gegen das Geschäftemachen beim Vermitteln von assistiertem Suizid in den Bundesrat eingebracht. „Hessen, Thüringen und das Saarland verfolgten einen guten Ansatz. Es ist höchste Zeit, dieses Ziel voranzutreiben. Wir brauchen endlich ein Verbot des Geschäftemachens mit dem Tod“, so Brysch.

Als gefährlich ist außerdem der Vorstoß von Dignitas einzustufen, das Betäubungsmittelgesetz aufzuweichen, um das in Deutschland verbotene Tötungsmittel zuzulassen. Die Missbrauchsgefahr, die in einer solchen Aufweichung liegt, ist enorm. Dies konnte man zuletzt im Januar am Fall eines Wuppertaler Studenten sehen. Dieser verursachte den Tod von sechs Menschen durch den Internet-Vertrieb von Tod bringenden Mitteln.

„Es kann nicht darum gehen, Schwerstkranken nur den Tod als Lösung anzubieten. Es muss vielmehr darum gehen, ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zuletzt zu ermöglichen. Die Politik hat mit einer Stärkung der Rechte von Schwerstkranken und Sterbenden jüngst einen guten Weg eingeschlagen. Eine Organisation wie Dignitas dagegen befindet sich auf dem Holzweg“, so Brysch.

Hintergrund

Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.