Pressemeldungen

20.02.2008

Deutsche Hospiz Stiftung: Luxemburg setzt ein fatales Signal – aktive Sterbehilfe und ärztlich assistierter Suizid sind keine Sterbebegleitung

Dortmund. „Aktive Sterbehilfe beziehungsweise ärztlich assistierter Suizid und ein Recht auf palliative Versorgung haben rein gar nichts miteinander zu tun. Es ist ein äußerst fatales Signal, wenn Töten und Begleiten in einen Topf geworfen werden“, warnt der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung Eugen Brysch. Gestern Abend stimmten die Parlamentarier in Luxemburg über zwei entsprechende Gesetzentwürfe mit „Ja“ ab. Sie wollen die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe und des ärztlich assistierten Suizids sowie die Einführung eines Rechts auf palliative Versorgung.

Die Tatsache, dass bei der Abstimmung im Parlament aktive Sterbehilfe und ärztlich assistierter Suizid mit der Palliativmedizin verbunden wurden zeigt, dass letztere als „Weichspüler“ für das Töten herhalten muss. Es ist zwar absolut zu begrüßen, dass nun jeder Luxemburger einen gesetzlichen Anspruch auf Palliativmedizin im Falle einer fortgeschrittenen oder finalen Krankheit hat und dass die Wirksamkeit einer Patientenverfügung gesetzlich gestärkt wird. Doch im gleichen Atemzug die Straffreiheit bei aktiver Sterbehilfe und ärztlich assistiertem Suizid zu garantieren, ist absurd. Denn straflose aktive Sterbehilfe beziehungsweise ärztliche Suizidhilfe bedeuten nicht eine Ergänzung oder Fortführung von Sterbebegleitung, sondern die Entsolidarisierung von schwerstkranken und sterbenden Menschen.

„Die unsägliche Verquickung dieser beiden Entscheidungen in Luxemburg ist gefährlich. Denn eine Tötung oder ein Suizid sind in keiner Weise eine Alternative zu guter Schmerzmedizin und professioneller Begleitung bis zum Tod. Hier wird der Öffentlichkeit suggeriert, dass es keinen Unterschied zwischen Töten und Begleiten gibt“ so Brysch.

Hintergrund

Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.