Pressemeldungen

30.10.2003

Deutsche Hospiz Stiftung: Mut zu neuen Bestattungsritualen. Auf Trauernde zugehen.

Berlin. Der November steht mit seinen Trauertagen für Tristesse, Tod und stillen Trübsinn. Auf Friedhöfen trifft man schwarz gekleidete Menschen, die schwermütig die Köpfe senken und der Verstorbenen gedenken. „Warum nicht mal am Grab tanzen? Warum nicht dem Verstorbenen Dinge aus dieser Welt, die er besonders mochte, in den Sarg legen?“, fragt Eugen Brysch. Der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung fordert zum mutigen und individuellen Umgang mit Tod und Trauer auf. Beispiel für solch eine Haltung ist der jüngst verstorbene Schauspieler und Rennfahrer Gunther Philipp. Er ließ sich in einem ferrari-roten Sarg das letzte Geleit geben. Für den offenen Umgang in der Gesellschaft mit den Themen Tod, Sterben und Trauern gibt es gute Gründe: Mehr als 850 000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland. Das heißt, mehr als rund vier Millionen Menschen trauern jedes Jahr um ihre Liebsten.

Der Tod wird verdrängt – zum Nachteil der Schwerstkranken und Sterbenden

In Deutschland sind Tod und Sterben zumeist tabu. Die Deutsche Hospiz Stiftung will dieses Tabu brechen. Etwa 95 Prozent der Menschen in Deutschland sterben an langwierigen Krankheiten, oft unter starken Schmerzen. „Viele scheinen den Tod und das damit verbundene Leiden zu verdrängen. Jedoch müsste genau das Gegenteil der Fall sein, wenn wir Schwerstkranken und den trauernden Angehörigen helfen wollen“, sagt Brysch. Die Patientenschutzorganisation für Schwerstkranke und Sterbende fordert auf, gerade in diesem Monat auf Trauernde zuzugehen anstatt die Straßenseite zu wechseln, wenn man trauernde Freunde entgegenkommen sieht.

Hintergrund

Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55 000 Mitgliedern und Förderern. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen DZI hat der Stiftung sein Spendensiegel verliehen, das Markenzeichen seriöser spendensammelnder Organisationen. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.