Pressemeldungen

31.10.2007

Deutsche Hospiz Stiftung: Trauer braucht sichtbare Orte / Unverhältnismäßige Erhöhung der Bestattungsgebühren stoppen

Berlin. „Trauer braucht sichtbare Orte wie Gedenkstätten oder Grabmäler“, fordert der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, anlässlich des morgigen Gedenktages Allerheiligen (01. November). Wie allerdings Gesellschaft und Politik mit den Themen Sterben, Tod und Trauer umgehen, verdeutlicht das Beispiel der seit Jahren ansteigenden kommunalen Bestattungsgebühren. Der Griff in die Taschen der Bürger hat die Bestattungsgebühren zur sicheren Einnahmequelle vieler Städte und Gemeinden gemacht: Bundesweit bringen die von den Kommunen unterschiedlich hoch bestimmten Gebühren laut einer Studie jährlich rund 2,1 Milliarden Euro ein.

Der Wunsch nach einem Ort der Trauer erfüllt sich oft nicht

„Viele Menschen können sich aber diese hohen Gebühren von mehreren tausend Euro für ein Grab nicht mehr leisten. Ihr Wunsch nach einem Ort, an dem sie trauern können, bleibt somit auf der Strecke“, erklärt Brysch. Das führt dazu, dass viele Menschen für sich oder einen Angehörigen gezwungenermaßen eine Bestattung wählen, die sie eigentlich nicht wollen. Oder sie lassen gar anonym bestatten. „Unsere Anstrengungen, das Lebensende für die Sterbenden und ihre Angehörigen besser zu gestalten, finden an diesem Punkt ein abruptes Ende“, kritisiert Brysch. Statt diesen Entwicklungen entgegen zu wirken, sorgen die Kommunen für eine unverhältnismäßige Gebührensteigerung. Nicht zuletzt wohl, weil die wenigsten Betroffenen ihre Stimme dagegen erheben.

Hintergrund

Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.