Pressemeldungen

15.11.2005

Deutsche Hospiz Stiftung zum Koalitionsvertrag: Absichtserklärungen reichen nicht aus

Berlin. Die Deutsche Hospiz Stiftung begrüßt die Aufnahme elementarer Aspekte in der Versorgung Schwerstkranker und Sterbender im Koalitionsvertrag. Themen, wie Patientenverfügung, Demenz und palliative Versorgung, die die Deutsche Hospiz Stiftung während der Verhandlungen eingebracht hat, wurden endlich festgeschrieben. „Ein längst fälliges Gesetz zur Patientenverfügung ist so in greifbare Nähe gerückt“, erklärt der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch. Das bedeutet zwar für all die verunsicherten Menschen eine große Beruhigung, sollte uns aber noch lange nicht zufrieden stellen. Bedauerlicherweise wurden über die inhaltlichen Positionen keine Aussagen gemacht. So bleibt beispielsweise ungeklärt, ob eine Beratungspflicht und eine zeitliche Begrenzung in das Gesetz einfließen sollen.

Unklar hingegen scheint die Umsetzung einer verbesserten Palliativ-Versorgung, also der umfassenden pflegerischen und medizinischen Sterbebegleitung, wie sie im Koalitionsvertrag verbindlich umgesetzt werden soll. Angesicht der demografischen Entwicklung, die eine immer größer werdende Zahl schwerstkranker Menschen prognostiziert, darf eine solche Versorgung sich nicht allein auf die Medizin beschränken. Vielmehr muss die Pflege gestärkt werden. Deshalb fordert die Deutsche Hospiz Stiftung, das Konzept flächendeckender, vernetzter und ambulant arbeitender Palliative-Care-Dienste Wirklichkeit werden zu lassen. „Die Deutsche Hospiz Stiftung hat diesen Gedanken angestoßen, Bundesgesundheitsministerin Schmidt hat ihn aufgegriffen – jetzt muss er für alle verbindlich umgesetzt werden. Wir brauchen als Zwischenschritt für mindestens zehn Prozent der Sterbenden in Deutschland ein hochprofessionelles Angebot“, betont Brysch.

Hintergrund

Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55 000 Mitgliedern und Förderern. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen DZI hat der Stiftung sein Spendensiegel verliehen, das Markenzeichen seriöser spendensammelnder Organisationen. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.