Pressemeldungen

04.12.2012

Frauen tragen Hauptlast der Pflege - Deshalb geschieht nichts

Zur heute veröffentlichten R+V-Studie „Weil Zukunft Pflege braucht“ erklärt der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch:

Berlin. „Hauptlast der Pflege tragen in Deutschland die Frauen. Fakt ist auch, dass es alte Frauen sind, die alte Menschen pflegen. Zuerst sind es die Eltern, dann ist es der Partner. Auf der Strecke bleibt die Sorge für sich selbst: der berufliche Aufstieg, die eigene Alterssicherung und die persönliche Lebensgestaltung. Und hier liegt das Problem: Wären es Männer, die diese Lasten tragen müssten, hätte die Politik schon längst eine umfassende Lösung gefunden. Aber weder die Pflegereform, noch die Rentenreform gehen auf diese Aspekte ein. Stattdessen werden jährlich 280 Milliarden Euro im Gesundheitswesen ausgegeben – und für die pflegenden Frauen bleiben maximal sechs Milliarden Euro übrig.“

Hintergrund

Die gemeinnützige Patientenschutzorganisation ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an.