Pressemeldungen

11.12.2013

G8-Gipfel Demenz setzt der Angst der Menschen vor Alzheimer kein Ende

Zum heutigen G8-Gipfel Demenz in London, erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

Berlin. "Wenn Gesundheitsexperten auf dem G8-Gipfel in London Zahlen zusammentragen, Prognosen austauschen und feststellen, dass Demenz die Geißel des 21. Jahrhunderts ist, so helfen sie damit nicht den heute und zukünftigen Betroffenen. Schon lange gibt es nicht mehr ein Erkenntnis- sondern allein ein Umsetzungsproblem. Viele deutsche Bundesregierungen hatten das Thema schon auf der Agenda, ohne praktische Lösungen anzubieten. Seit Jahren gibt es verbindliche, wissenschaftliche Standards bei der Versorgung von Demenzkranken. Was fehlt ist ihre praktische Umsetzung, denn die verlangt einen Systemwechsel bei der Gesundheitsversorgung von Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz. Immer noch werden Krankenhäuser und Ärzte in den G8-Staaten darauf trainiert, Krankheiten zu heilen. Es wird aber auch in absehbarer Zukunft keine ,Pille gegen Demenz' geben. Das ist kein Plädoyer gegen Forschung, sondern ein Aufruf zur praktischen Hilfe und gesellschaftlichen Akzeptanz. Wann endlich wird die Gesellschaft so tolerant sein, kognitive Einschränkungen als Teil der Lebenswirklichkeit zu erkennen? Wir brauchen Begleitung und Hilfe statt Ausgrenzung und Abschiebung. Nur so wird es gelingen, der Angstdiskussion tatsächlich zu begegnen."

 

Hintergrund

Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.