Pressemeldungen

12.04.1999

Hospizarbeit gewinnt immer mehr Freunde: Bundespräsident Herzog bekennt sich im Elisabeth-Hospiz Lohmar zur menschenwürdigen Sterbebegleitung

Über die Hospizarbeit in Deutschland informierte sich am Montag Bundespräsident Roman Herzog im stationären Hospiz Lohmar. Neben einem Besuch der schwerstkranken Menschen stand auch ein Gespräch mit haupt- und ehrenamtlichen Hospizhelfern im Mittelpunkt. Die Deutsche Hospiz Stiftung, die Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz und die Hospizinitiativen begrüßen die Solidarität des Staatsoberhauptes mit schwerstkranken und sterbenden Menschen sowie mit den vielen tausend haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern in der Sterbebegleitung. Herzogs Besuch im stationären Hospiz ist gleichzeitig ein deutlicher Akt der Solidarität mit den schwerstkranken Menschen in unserer Gesellschaft und damit für eine menschenwürdige Sterbebegleitung.

Zur deutschen Hospizbewegung gehören 507 ambulante Hospizdienste, 50 stationäre Hospize mit 450 Betten und 37 Palliativstationen mit 333 Betten und rund 10.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern, außerdem die Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz, die Landesarbeitsgemeinschaften, die Wohlfahrtsverbände und die Deutsche Hospiz Stiftung. Ihre Arbeit bietet klare Alternativen zur aktiven Sterbehilfe.

Und der Bedarf an dieser qualifizierten Betreuung wird stetig größer. So steigt die Zahl in den nächsten 15 Jahren um 30 bis 40 Prozent. Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland bei 330.000 Menschen ein Tumorleiden neu festgestellt. Von den 1998 insgesamt verstorbenen rund 880.000 Menschen starben 25 Prozent an Krebs ­ Tendenz steigend. Hinzu kommen eine steigende Zahl von Ein-Personen-Haushalten und ein gesellschaftlicher Trend zur Isolation und Vereinsamung.