Pressemeldungen

20.06.2016

Lobbyismus: Ergebnisse des Transparenzkodex der Pharmaindustrie mangelhaft

54 Pharmaunternehmen haben heute die Ergebnisse des Transparenzkodexes vorgestellt. Dazu erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

"Die Ergebnisse des Transparenzkodex der Pharmaindustrie sind mangelhaft. Auch weiterhin wissen Patienten nicht, ob ihr Arzt Geld von der Pharmaindustrie bekommt. Obwohl hier fast eine halbe Milliarde Euro an Ärzte und Fachangehörige gezahlt wird. Immer noch dürfen sich Ärzte bei den heute veröffentlichten Transparenzlisten hinter dem Datenschutz verstecken. Deshalb ist der Gesetzgeber gefordert, diesen Namenlosen endlich ein Gesicht zu geben. Wer als Arzt oder Angehöriger eines Fachkreises von der Pharmaindustrie Geld erhalten will, muss gesetzlich verpflichtet werden, dies öffentlich zu machen. Denn im Arzt-Patienten-Verhältnis ist Transparenz der Grundstein des Vertrauens und damit allerhöchstes Gut."


Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.