Pressemeldungen

15.01.2016

Organspende: Zahlen 2015 unbefriedigend - Keine Wende in Sicht - Gröhe muss jetzt handeln

Zu den heute veröffentlichten Organspendezahlen erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

Dortmund. "Ein Anstieg von 13 Organspendern im letzten Jahr ist unbefriedigend. Das ist nicht die Wende, die Bundesregierung und Bundestag mit der Novellierung 2012 erreichen wollten. Seitdem werden alle Krankenversicherten jedes zweite Jahr angeschrieben. Doch die dafür aufgewendeten 70 Millionen Euro zeigen keine Wirkung. Dieser Aktionismus hilft den 10.000 Schwerstkranken auf der Warteliste nicht. Die Gründe liegen auf der Hand. Die Menschen vertrauen dem derzeitigen Organspendesystem nicht. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ist aufgefordert, noch bis zum Sommer einen Gesetzesentwurf vorzulegen. Die Organspende gehört in staatliche Verantwortung, um so für Gerechtigkeit und Transparenz zu sorgen."

 

Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.