Pressemeldungen

10.07.2009

Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung: Schweiz isoliert sich zusehends / „Ordnungsgemäße Durchführung“ von Tötungen verhindern

Berlin. „Patientenschutz und organisierte Suizidbeihilfe schließen sich grundsätzlich aus. Nur ein Verbot heißt, sich konsequent auf die Seite der Schwerstkranken und Sterbenden zu stellen. Wer glaubt, etwas zu regeln, was nicht zu regeln ist, gibt sich den Anstrich der Rechtschaffenheit, legitimiert aber Menschenverachtung“, kommentiert der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, die jetzt unterzeichnete Vereinbarung zwischen ‚Exit’ und der Oberstaatsanwaltschaft Zürich. „Regeln und Kategorien für das Töten, so wie darin detailliert aufgelistet, kann es nicht geben. Schon die Wortwahl der Unterzeichner ist entlarvend: Es gehe ihnen um eine ‚ordnungsgemäße Durchführung’ der Untersuchung von Tötungen, sagen sie. Das ist zynisch. Wenn jetzt nicht der Bundesrat und das Parlament einschreiten und die organisierte Suizidbeihilfe in der Schweiz endlich verbieten, rutscht das Land vollends ab in ein dunkles Zeitalter, in dem zwischen lebenswert und nicht lebenswert unterschieden wird“, hält Brysch fest.

„Organisierte Suizidhilfe ist keine Ergänzung oder Fortführung von Sterbebegleitung, sondern die Entsolidarisierung von schwerstkranken und sterbenden Menschen, die Angst haben, anderen zur Last zu fallen“, erklärt Brysch. „Die Schwächsten der Gesellschaft, die es eigentlich zu stärken und zu schützen gilt, werden unter unerträglichen Druck gesetzt, wenn organisierte Suizidbeihilfe erlaubt und staatlich geregelt ist. Der deutsche Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier ist aufgefordert, gegen die Schweizer Suizidpraktiken Protest einzulegen, da auch deutsche Staatsbürger in die Suizidfalle der Schweiz tappen.“

Hintergrund

Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern