Pressemeldungen

16.07.2013

Pflegezeit für Familien ist Flop mit Ansage

Die Anfang 2012 eingeführte Pflegezeit für Familien wird nur selten genutzt. Dazu erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

Berlin. „Ein Flop mit Ansage: Nur 71 Menschen haben in diesem Jahr einen Antrag auf Familienpflegezeit gestellt. Die Bundesregierung hat aber mit 44.000 Anträgen im Jahr gerechnet. Familienministerin Schröder wollte den Erfolg der Elternzeit wiederholen. Doch die Zahlen zeigen: Die Pflegezeit versagt auf ganzer Linie. Für die Gesetzgebung und seine Verwaltung wird mehr Geld ausgegeben, als für die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. So kann den 1,2 Millionen pflegenden Angehörigen nicht geholfen werden. Die künftige Bundesregierung muss daraus Konsequenzen ziehen. Ein wirksames Gesetz zur Pflegezeit muss her. Die Betroffenen brauchen einen Anspruch auf Familienpflegezeit. Der Arbeitgeber muss verpflichtet werden, eine solche Zeit einzuräumen. Der Bund hat die Kosten dafür zu übernehmen.“


Hintergrund

Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.