Pressemeldungen

18.06.2002

Praktiker aus dem gesamten Bundesgebiet informieren sich beim Kolloquium der Deutschen Hospiz Stiftung

Dortmund. In Deutschland sind die Hospizdienste weiterhin auf Spenden angewiesen, um ihre wichtige Arbeit zu finanzieren. Doch das ist leichter gesagt als getan. Deshalb informierte die Deutsche Hospiz Stiftung bei ihrem diesjährigen Dortmunder Praktikerkolloquium am Dienstag (18.6.) über Fundraising - professionelles und kreatives Spendensammeln. Mitarbeiter von 20 Hospizgruppen aus dem gesamten Bundesgebiet bekamen Anregungen aus der Praxis für die Praxis. Sie kamen aus Orten von Stendal bis Friedrichshafen, viele von ihnen setzen sich ehrenamtlich für die Hospizarbeit ein.

In den USA gibt es schon seit langem hochprofessionelle Fundraiser, Engländer sind vor allem im Bereich Hospiz äußerst erfolgreich. In Deutschland hingegen haben Fundraiser noch Seltenheitswert. Darauf wies Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, hin. Schon vor Jahren war er sich im Gespräch mit der Engländerin Cicely Saunders - Begründerin der modernen Hospizidee - darüber einig, dass Fundraising zur Hospizarbeit gehört. Brysch: "Wer die Gesellschaft verändern will, muss in der Lage sein, den Einzelnen von seiner Sache zu überzeugen. Und zwar auch so weit, dass er spendet."

Leidenschaftlich Spenden sammeln

Sehr viele Menschen sind im Prinzip bereit, gemeinnützigen Organisationen Geld zu geben. Einer Emnid-Umfrage zufolge spenden jährlich 40 Prozent der Deutschen. Brysch: "Wichtig ist es, den Mut zu haben, mit dem Tabuthema Sterben auf die Menschen zuzugehen."

Aus der Praxis berichtete auch Trude Kohlberger, Geschäftsführerin und Fundraiserin des Hospizvereins Salzburg, der das erste Tageshospiz in Österreich betreibt. Kohlberger gab Tipps für die Suche nach Sponsoren. "Sie ist für mich fast zu einer Leidenschaft geworden."

Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist Sprachrohr der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie hat über 50.000 Förderer und Mitglieder. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen DZI hat der Stiftung sein Spendensiegel verliehen, das Markenzeichen seriöser spendensammelnder Organisationen.