Pressemeldungen

17.02.2009

Rückblick 2008: Deutsche Hospiz Stiftung leistete 18.900 Mal fachkundige Hilfe / Mehr Anfragen bezüglich Patientenverfügungen

Dortmund. Die Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung hat im vergangenen Jahr rund 18.900 Mal fachkundige Hilfe geleistet. Gestiegen ist insbesondere der Beratungsbedarf in puncto Patientenverfügung. 6.500 Anfragen waren in diesem Bereich zu verzeichnen – das ist eine Steigerung um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2007: 5.800 Beratungen). „Immer mehr Menschen wollen für den Fall, dass sie etwa nach einem schweren Unfall oder aufgrund einer Krankheit nicht mehr äußerungsfähig sind, vorab in einer Patientenverfügung festlegen, welche medizinischen Maßnahmen sie wünschen und welche nicht“, erklärt Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung. „Die Politik hat zwar immer noch kein Patientenverfügungsgesetz zustande gebracht, aber mit Hilfe der Deutschen Hospiz Stiftung kann man bereits heute eine gültige und praxistaugliche Verfügung verfassen. Im Konfliktfall setzen wir uns auch dafür ein, dass sie umgesetzt wird. Das hat sich herumgesprochen.“

Qualitative Veränderung am bundesweit einzigartigen Schmerz- und Hospiztelefon

Am bundesweit einzigartigen Schmerz- und Hospiztelefon der Deutschen Hospiz Stiftung hat sich im vergangenen Jahr eine qualitative Veränderung fortgesetzt, die schon länger zu beobachten ist. Fragen danach, wo der nächste Hospizdienst oder Schmerztherapeut arbeitet, spielen kaum noch eine Rolle. „Bei den Menschen ist angekommen, dass wir nicht der Dachverband der Hospize sondern die Patientenschutzorganisation für Schwerstkranke und Sterbende sind“, erläutert Brysch. „Entsprechend haben sich die Fragen geändert, mit denen die Menschen auf uns zukommen. Sie wenden sich an uns, wenn zum Beispiel ein Arzt sich weigert, die zustehende Schmerztherapie vorzunehmen. Oder wenn der Pflegedienst dazu drängt, Kosten selbst zu übernehmen. Wir stärken den Menschen dann den Rücken, sagen ihnen, was ihnen zusteht und wie sie es einfordern können. Und wenn es nötig ist, schalten wir uns auch selbst ein, um den Schwerstkranken und Sterbenden zu ihrem Recht zu verhelfen. Der Bedarf für diese intensive Unterstützung hat im vergangenen Jahr weiter zugenommen.“ Anlaufstellen des Schmerz- und Hospiztelefons finden sich je nach Region in Dortmund (Tel. 02 31 / 73 80 73 - 0), München (Tel. 089 / 20 20 81 -0) und Berlin (Tel. 030 / 2 84 44 84 – 0).

Rund 85.500 Besucher auf www.hospize.de

Auch auf den Internetseiten der Deutschen Hospiz Stiftung zeigt sich der genannte Trend. Deutlich gefragter als Hospizadressen sind Antworten auf inhaltliche Fragen wie etwa zur Patientenverfügung. Insgesamt verzeichnete die Deutsche Hospiz Stiftung rund 85.500 Besucher auf ihren Internetseiten, die unter www.hospize.de zu erreichen sind. Das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahr (2007: 75.000 Besucher).

Rückblick 2008
2008 2007
Telefonische und persönliche Anfragen 9.000 10.500
Schriftliche Anfragen 3.400 4.200
Patientenverfügungsberatungen 6.500 5.800
Summe Kontakte 18.900 20.500

Besuche auf der Homepage 85.500 75.000

Hintergrund

Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern. So konnten im vergangenen Jahr 750.000 Euro für das Schmerz- und Hospiztelefon ausgegeben werden. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen DZI hat der Stiftung sein Spendensiegel verliehen, das Markenzeichen seriöser Spenden sammelnder Organisationen. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.