Pressemeldungen

06.09.2001

Uschi Glas eröffnet erstes Informationsbüro München - Emnid-Studie der Deutschen Hospiz Stiftung belegt Tabu Tod

München. Sterben und Tod sind in Deutschland Tabuthemen. Das belegt eine Emnid-Studie, die die Deutsche Hospiz Stiftung heute (6.9.) in München vorgestellt hat. 85 Prozent der Befragten möchten schnell und plötzlich sterben oder haben sich bisher noch keine Gedanken gemacht: Die meisten Menschen verdrängen den Tod und das Sterben. Uschi Glas, Schirmherrin der Deutschen Hospiz Stiftung: "Sie nehmen dadurch sich und ihren Angehörigen die Chance, ihre verbleibende Zeit zu nutzen." Dafür, dass auch die letzten Tage, Wochen und Monate noch lebenswert sind, sorgen professionelle Hospizarbeit und Palliativmedizin - die moderne Schmerzmedizin mit Therapie quälender Begleiterscheinungen. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass Schwerstkranke bei optimalen Bedingungen menschenwürdig sterben können. Daher kämpft die Deutsche Hospiz Stiftung gegen die Tabus Tod und Sterben, jetzt auch mit ihrem neuen Informationsbüro in München.

Hilfe vor Ort

Dieses Büro ist eine kompetente Beratungs- und Informationsstelle für alle Fragen am Lebensende. Eine Diplom-Soziologin und Krankenschwester sowie eine Theologin helfen vor Ort. Sie beraten über die Medizinische Patientenanwaltschaft - die juristisch abgesicherte Patientenverfügung. Sie vermitteln Kontakt zu Hospizdiensten oder Schmerztherapeuten. Und sie helfen schwerstkranken Menschen und deren Angehörigen in Krisensituationen. Patientenschutz hautnah.

Das Informationsbüro München macht Hospizarbeit weiter bekannt. Durch Einzelgespräche, aber auch durch Veranstaltungen in ganz Süddeutschland. Damit eines Tages jeder weiß, was hinter dem Begriff Hospiz steht. Zurzeit ist darüber leider nur ein Drittel der Deutschen informiert. Zu Beginn der Arbeit der Deutschen Hospiz Stiftung vor fünf Jahren waren es sogar nur 9 Prozent.

Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung setzt sich auch mit ihrem neuen Informationsbüro in München für die Rechte der Schwerstkranken und Sterbenden ein. Sie hat 50 000 Förderer und Mitglieder.