Pressemeldungen

09.09.2008

Weltsuizidpräventionstag: Deutsche Hospiz Stiftung weist auf steigende Selbsttötungsrate alter Menschen hin

Berlin. „Erleichtert“ zeigt sich Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, über die seit Jahren rückgängige Suizidrate. „Allerdings darf eines nicht vergessen werden“, mahnt er gleichzeitig. „Während die Anzahl der Suizide Jahr für Jahr rückläufig ist, zeigt sich bei alten Menschen ein gegenläufiger Trend. Ihr Anteil an der Selbsttötungsrate wächst stetig. Anlässlich des morgigen Weltsuizidpräventionstages sollte uns das nachdenklich stimmen. Wir nehmen die Ängste alter Menschen nicht ernst genug. Hier spielt die Angst vor Abhängigkeit, Einsamkeit und einer ihrer unwürdigen Pflege eine große Rolle.“

Lebenssituation der Pflegebedürftigen grundlegend verbessern

Zum Weltsuizidpräventionstag, der jährlich am 10. September auf Initiative der Internationalen Assoziation für Suizidprävention (IASP) veranstaltet und durch die Welt Gesundheitsorganisation (WHO) unterstützt wird, fordert die Deutsche Hospiz Stiftung daher, die Lebenssituation der Pflegebedürftigen grundlegend zu verbessern. „Die Begleitung Schwerstkranker wird in unserem Gesundheitssystem zu wenig honoriert“, betont Brysch. „Suizid ist in der Regel ein Schritt der Verzweiflung und ein Schrei nach Hilfe. Die Suizidrate ist zurzeit doppelt so hoch wie die Sterberate im Straßenverkehr. Während es uns im Straßenverkehr mit neuen Sicherheitskonzepten gelungen ist, die Zahl der Toten zu reduzieren, mangelt es immer noch an tragfähigen Konzepten für die Versorgung Pflegebedürftiger in Deutschland.“

Hintergrund

Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation für Schwerstkranke und Sterbende. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen DZI hat der Stiftung sein Spendensiegel verliehen, das Markenzeichen seriöser Spenden sammelnder Organisationen. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.