Pressemeldungen

14.04.2011

Zum heutigen Pflegedialog im Bundesgesundheitsministerium fordern Patientenschützer einen Demenzplan 2020 / Rösler muss „Pflegeminister“ werden

Berlin. „Herr Rösler, werden Sie zum Pflegeminister. Schaffen Sie aus lange bekannten Erkenntnissen endlich Lösungen für die Zukunft der Pflege“, ermutigt Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, den Ressortchef beim heutigen Treffen in Berlin. Das deutsche Pflegesystem benötigt eine Marschroute, die die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen in Deutschland zukunftsfähig macht. Als Auftakt brauchen wir noch in diesem Jahr einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff, der die besonderen Bedürfnisse demenziell erkrankter Menschen endlich berücksichtigt. „Wie die Bankenrettung als alternativlos und systemrelevant gilt, so gibt es keine Alternative zur Neuausrichtung von Pflege. Der Umgang mit pflegebedürftigen Menschen ist systemrelevant für unsere Gesellschaft“, mahnt Brysch.

Demenzplan 2020

Demenz ist das Thema des heutigen Pflegedialogs. Der dringend benötigte Demenzplan 2020 muss Auskunft darüber geben, wie die Unterstützung von demenziell erkrankten Menschen bis zum Ende dieses Jahrzehnts gelingen kann. Notwendig ist eine Roadmap mit Zwischenzielen und verpflichtenden Ergebnissen für die Krankenkassen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Ärzte. Hierzu gehört auch, dass bis 2014 die engagiertesten und qualifiziertesten Pflegekräfte bei dieser Patientengruppe eingesetzt werden. „Deshalb müssen auch verbindliche Sprachtests für Pflegekräfte eingeführt werden, damit wir die Verwirrtheit demenziell erkrankter Menschen nicht noch steigern“, fordert Brysch. Bis zum Jahr 2020 soll Minister Rösler 2500 spezialisierte mobile Pflegeteams bilden, um die Grundbetreuung zu Hause und im Pflegeheim zu ergänzen.

Hintergrund

Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern und unterhält das bundesweit einzigartige Patientenschutztelefon sowie die Schiedsstelle Patientenverfügung.