Pressemeldungen
01.09.2025
Bundesregierung muss vor Einführung der Erst-Hausarzt-Pflicht für verlässliche Fakten sorgen
Zu den heute veröffentlichen Hausarztzahlen des Statistischen Bundesamtes erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:
Dortmund. „Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Hausarztdichte in Deutschland sind für die politische Diskussion um das Primärarztsystem unbrauchbar. Denn die Behörde berechnet allein, wie viele Einwohner theoretisch pro Hausarztpraxis versorgt werden könnten. Keinesfalls sind die Aussagen zu nutzen, um tatsächliche Patientenzahlen oder versorgte Menschen pro Arzt oder Ärztin zu ermitteln. Jetzt ist die Bundesregierung in der Pflicht. Das Statistische Bundesamt ist anzuweisen, vor Einführung der Erst-Hausarzt-Pflicht verlässliche Fakten vorzulegen. Es muss klar werden, wie viele Menschen pro Hausarztpraxis wirklich versorgt werden. Schon jetzt zeichnet sich aufgrund des theoretischen Wertes des Statistischen Bundesamtes ab, dass es eine ungleiche Verteilung der Hausärzte in Deutschland gibt. Daher ist eine Steuerung der Vertragsärzte dringend angezeigt.“
Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen.



