Pressemeldungen

16.01.2017

Pflegestatistik 2015: Planung von Minister Gröhe wackelt

Zur heute vom Statistischen Bundesamt vorgestellten Pflegestatistik 2015 erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

Dortmund. „Der Anstieg der Pflegebedürftigen bis Ende 2015 hat nichts mit den verabschiedeten Pflegereformen zu tun. Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff greift erst seit dem 1. Januar 2017. Die Entwicklungen bis 2015 zeigen aber deutlich, dass die Planung von Minister Gröhe wackelt. Seine Zahlen sind heute schon überholt. Es sind nicht 2,8 Millionen Pflegebedürftige, die zum Stichtag der Umstellung Leistungen der Pflegeversicherung erhalten. Tatsächlich muss mit 3 Millionen Pflegebedürftigen gerechnet werden. Verabschieden muss sich Deutschland auch von der tradierten Vorstellung, wer heute pflegt. Die Unterstützung durch Partner und Familien wächst nicht weiter. Immer mehr Pflegebedürftige organisieren sich ihr eigenes Netzwerk. Nachbarschaften, Freundschaften und die Pflegehilfe aus Osteuropa gewinnen an Bedeutung.“  

Hintergrund

Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.