Pressemeldungen

17.08.2017

Stärkere Kontrollen von Schwerpunktapotheken waren überfällig

Im Skandal um gepantschte Krebsmittel aus einer Bottroper Apotheke hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann die Apothekenkontrollen verschärft. Hierzu erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

Dortmund. "Es war überfällig, dass das Land NRW die Schwerpunktapotheken stärker kontrollieren will. Hier müssen die anderen Bundesländer umgehend nachziehen. Schließlich gibt es deutschlandweit über 200 dieser Schwerpunktapotheken, die hunderttausende Patienten versorgen. Jedoch braucht es auch eine Kontrolle am Medikament selbst. Nicht verbrauchte individuelle Krebsmittel müssen zentral gesammelt werden, um sie dort stichprobenartig auf die Wirkstoffe zu überprüfen. Bottrop war auch möglich, weil die Rückläufer wieder an die Apotheke gingen."


Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.