Pressemeldungen

20.07.2017

Verzögerung beim Pflege-TÜV – Gröhe muss handeln

Zur aktuellen Entwicklung beim Pflege-TÜV erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

Dortmund. „Der Pflege-TÜV ist Mist. Diese Erkenntnis war bereits vor der Umfrage bekannt. Alarmierend ist jedoch etwas ganz Anderes. Die Akteure werden es in der vorgegebenen Zeit wohl nicht schaffen, ein brauchbares Bewertungssystem für Pflegeheime auf die Beine zu stellen. Für diese Misere ist die Bundesregierung verantwortlich. Es war ein Fehler, die gleichen Akteure mit der Weiterentwicklung des Pflege-TÜVs zu beauftragen, die schon beim alten System versagt haben. Denn Traumnoten am Fließband verschleiern Missstände und haben mit der Realität nichts zu tun. Bundesgesundheitsminister Gröhe ist aufgefordert, den wichtigen Pflege-TÜV nicht allein den Kassen und Pflegeanbietern zu überlassen. Vielmehr braucht es ein unabhängiges Gremium, in dem die Betroffenen ausreichend Sitz und Stimme haben. Schließlich zahlen die Versicherten jedes Jahr Hundert Millionen Euro für brauchbare Pflegenoten."


Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.